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Ein Herz voll Familie

Kaiserschnitt, Vanessa - Wunschkaiserschnitt
/
18. Februar 2021

Vanessa über ihre gewünschte Bauchgeburt

Schon vor meiner Schwangerschaft hatte ich von “hypnobirthing”, “orgasmic birth” und werdenden Müttern gehört, die sich voller Zuversicht und von ganzem Herzen auf die Geburt ihrer Babys freuten. Ich mein, klar, auf das Ergebnis freut man sich im Normalfall, aber auf den notwendigen Teil davor? Ernsthaft? Konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Musste ich ja auch nicht, denn schließlich war ich nicht mal schwanger. Dann kam dieser Sonntag im April 2019, an dem ich plötzlich ein flaues Gefühl in der Magengrube hatte und – eigentlich, um mir selbst zu beweisen, dass da “nichts ist” – auf dieses unscheinbare Plastikstäbchen pinkelte, das zufällig noch in ‘ner Schublade rumflog. Und dann war da doch was, nämlich zwei zartrosa Linien. Letzten Monat die Pille abgesetzt, meinen aktuell durch Europa tourenden Musiker-Freund in diesem Zyklus nur ein einziges Mal gesehen und dann direkt ‘n Volltreffer? No way! In den nächsten Sekunden folgte ein absolutes Wechselbad der Gefühle aus Überraschung, unbändiger Freude und – blanker Panik! Da saß ich also auf den kalten Fliesen im Bad und der Gedanke, der sich bei all dem Chaos in meinem Kopf durchsetzte, war “Ach, du Scheiße! Was rein kommt, muss ja irgendwann auch wieder raus!”.

“dein körper. deine regeln. punkt!”

In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft hab’ ich mich angestrengt, wirklich! Ich hab’ versucht, mir entgegen aller Intuition mit Hilfe von positiven Geburtsberichten auf social media weis zu machen, dass ich – wie Millionen Frauen vor und nach mir auch – “das Kind schon schaukeln” würde. Aber: die Panik blieb. Die Idee, mein Kind gewollt per Kaiserschnitt zu bekommen, manifestierte sich und dann, an einem heißen Tag im Juli, sprach ich sie zum ersten Mal laut aus. Beim Kennenlerngespräch mit meiner potenziellen Hebamme. Und 35 Grad im Schatten. Die Sorge, ich könne aufgrund dieses Wunsches verurteilt werden, wo doch vermeintlich alle Muttis nach ‘ner “normalen”*** Geburt strebten und sich Art und Ausmaß von Geburtsverletzungen, Dauer der Geburt oder Größe des Kopfumfangs in der Instamami-Bubble mit Vorliebe wie Aushängeschilder um den Hals hängten, brachte mich im Vorfeld zusätzlich ins Schwitzen. Nach kurzem Smalltalk fiel ich mit der Tür ins Haus und die Antwort hätte für mich nicht eindeutiger ausfallen können: “Dein Körper. Deine Regeln. Punkt!”

es ging um tiefgreifenderes. um kontrolle.

Bäääm, das hatte gesessen! Der Satz hat mich von diesem Moment an durch meine Schwangerschaft getragen und mich motiviert, meinen Wunsch, der mittlerweile eigentlich schon zu ‘ner waschechten Entscheidung geworden war, auch bei meiner Gynäkologin frühzeitig zu formulieren. Da ich mich immer schon intensiv mit mir und meinem Oberstübchen auseinandergesetzt und reflektiert hab’, konnte ich konkret benennen, woher meine Panik vor einer natürlichen Geburt kam. Spoiler: ein Kaiserschnitt ist ‘ne große Bauch-OP und schmerztechnisch – vor allem im Nachgang – definitiv nicht zu unterschätzen. Bei mir ging’s also von Anfang an nicht darum, mich irgendwie um den Geburtsschmerz herum zu mogeln. Es ging um Tiefgreifenderes. Um Kontrolle. Oder genauer: um die Angst davor, sie zu verlieren. Unter der Geburt nicht zu wissen, was als nächstes passiert. Wie lang “es” dauern würde und ob ich überhaupt im Stande wäre, diese enorme Ur-Kraft, von der immer alle reden, aufzubringen. Der Gedanke, dass ich es nicht schaffen und meinem Baby dadurch schaden könnte war mein absoluter Endgegner! Ich hatte aus verschiedensten Gründen kein ausreichendes Vertrauen in meinen Körper. In ein fremdes Ärzteteam paradoxerweise schon. Hier musste ich zwar auch ‘n Stück Kontrolle abgeben, aber die Tatsache, aktiv und frei entschieden zu haben, auf welchem Weg meine Tochter das Licht der Welt erblicken würde – nämlich dem, der sich für mich am sichersten anfühlte – würde sie mir schon zurückgeben! Meine Ärztin klärte mich über Für und Wider eines Kaiserschnitts auf, fachlich sachlich, ohne jeglichen Versuch, mich in ‘ne Ecke zu drängen. Weil sie mich und meine Entscheidung respektierte. Und wahrscheinlich auch, weil sie anhand meiner Schilderungen schnell verstanden hatte, dass es keinen Sinn machte, Bekehrungsversuche zu starten.

mit jedem satz, den sie von sich gab, wurde sie übergriffiger.

So ganz ging dieser Kelch aber nicht an mir vorbei. Ende November sind wir in der Klinik zur Geburtsplanung an ‘ne Oberärztin geraten, der leider jegliche Empathie flöten gegangen war. Zur Planung gehörte neben ‘nem ausführlichen Anästhesie-Gespräch eben auch die Aufklärung über mögliche Risiken. Klar, muss ja alles seine Richtigkeit haben und grob hatte ich das alles ja eh schon vor einigen Monaten von meiner Gyn gehört, weswegen ich mit gutem Gefühl zum Termin fuhr. Leider verstand diese Ärztin es nicht, sich auf das Medizinische zu fokussieren. Dafür war sie mindestens Meisterin der Grenzüberschreitung. Mit jedem Satz, den sie von sich gab, wurde sie übergriffiger. Und ich auf meinem Stuhl immer kleiner. Dass sie meine Ängste nicht ernst nahm, war offensichtlich. Ich sei schließlich am ganzen Körper tätowiert, das wären ja auch Schmerzen [Ähm? Haben Sie mir grad überhaupt zugehört?] Oder ob ich mir überhaupt im Klaren sei, dass ich ein Baby und keine Puppe bekomme? [Nee, also das hör’ ich gerad zum ersten Mal] Kinder bedeuten ja auch Kontrollverlust, da würde ich mich in Zukunft aber noch umschauen, von der Bindung ganz zu schweigen. Okay. What the Fuck!? Ich hatte schon viel Bullshit und Unverständnis aus meinem Umfeld gehört oder online gelesen, aber der Termin hat alles getoppt. Im Nachhinein bin ich heilfroh, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon lange fest entschlossen war und mir von niemandem – erst recht nicht von ‘ner unprofessionellen Oberärztin – die Kompetenz, frei über m e i n e n eigenen Körper zu entscheiden, absprechen lassen würde! Das Gespräch musste ich trotzdem erst mal verdauen. Anschließend stellte sich auch bei mir eeendlich die eingangs beschriebene Zuversicht ein. Wir hatten das Datum, an dem unsere Tochter auf die Welt kommen würde jetzt schwarz auf weiß!

Für viele mag die Vorstellung befremdlich sein, genau zu wissen, wann das Kind kommt. Für mich war’s genau richtig.

Die letzten Schwangerschaftswochen vergingen wie im Flug. Als Geburtstermin hatten wir den 27.12.2019 ausgesucht. Aufgrund der Feiertage war das die frühestmögliche Option und die nahm ich mit Kusshand, denn die Angst, es könnte vorzeitig losgehen, je näher wir an den ET rückten, schwang immer noch mit. Für viele mag die Vorstellung befremdlich sein, genau zu wissen, wann das Kind kommt. Für mich war’s genau richtig. Am Abend des 26. Dezembers hab’ ich mich allein in die Küche verkrochen und meinem Baby einen langen Brief mit allem, was mir in diesem Moment durch den Kopf, geschrieben. Kurz darauf gingen mein Freund und ich das letzte Mal als Zweier-Team ins Bett und lachten und weinten, weil wir nicht fassen konnten, dass wir keine 12 Stunden später zu dritt sein würden. Nach ‘ner kurzen Nacht stand ich 2 Stunden vor dem Wecker auf und ging noch mal in aller Seelenruhe in die Badewanne. Kurz drauf fuhren wir auch schon schweigend vor Anspannung in Richtung Krankenhaus. Gott sei Dank hatten wir unsere Freundin und Fotografin eingeladen, uns auf der Zielgeraden zu begleiten (sie war by the way die Einzige, die den Termin kannte. Wir wollten die Geburtstagsparty ganz für uns zelebrieren, ohne Tausend “Uuuund? Ist sie schon da?”, “Hallo?”, “Warum meldet ihr euch nicht?”-WhatApps). Beste Entscheidung, sag ich euch. Es wurde rumgealbert, gelacht und ganz nebenbei haben wir die wertvollsten Erinnerungsfotos geschossen. Blasenkatheder und Anästhesie wurden so auch (fast) zur Nebensache. Irgendwann ging’s dann vom Kreißsaal, wo die Vorbereitung stattfand, rüber in den OP. Mein Adrenalin ging durch die Decke und mein ganzer Körper fing an zu zittern. Aber als die Narkose wenige Minuten später saß, wurde ich ruhig. Das Stimmengewirr der Ärzt:innen, Schwestern und das Piepen der Geräte verschwand. Der aufregendste Moment ever und ich war plötzlich tiefenentspannt?! Es machte mir nicht mal was aus, dass es sich hinter dem grünen OP-Tuch anfühlte, als würde mein Unterleib ohne mich auf ‘ner Buckelpiste Go-Kart fahren. Ich lag einfach da, die Hand meines zu diesem Zeitpunkt ziemlich blassen Freundes haltend und alles um uns rum war ruhig. Dann hatte sie auf einmal ein Ende, diese sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Als um 09:41 Uhr unsere Tochter mit einem kraftvollen Kreischen die Bühne betrat!

Es war meine ganz persönliche Traumgeburt.

Nach kurzem Check beim Kinderarzt bekam ich sie auf die Brust gelegt und das Bonding startete noch während ich genäht und versorgt wurde. Wir waren jede Sekunde zu dritt und alles war ganz perfekt. Es war meine ganz persönliche Traumgeburt und ich bin so unfassbar stolz, auf mein Bauchgefühl gehört zu haben. Das ist mir zum Glück nicht abhanden gekommen (oder genommen worden). Im Gegensatz zu meinem Gefühl AM Bauch. Die Haut rund um meine Narbe ist heute immer noch taub. Aber ‘n bisschen Schwund ist immer.

***den Begriff “normale Geburt” vermeide ich ganz bewusst und korrigiere mittlerweile sogar, wenn jemand ihn verwendet. Er impliziert in meinen Augen, dass alles von der Norm, der vaginalen Geburt, abweichende eben “unnormal” sei und diskriminiert somit alle Frauen, die ihr Kind nicht auf diese Art gebären können oder wollen!

Du hast Fragen an Vanessa?
Schreibe ihr gern bei Instagram https://www.instagram.com/mother.ink.stinct/

TAGS:BauchgeburtgeburtKaiserschnittwunschkaiserschnitt
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